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Sommerempfang der Heilberufe im Land

Selbstverwaltung mit Haltung

Beim Sommerempfang der Ärzte-, Zahnärzte- und Psychotherapeutenschaft Anfang Juli versammelten sich über 300 Gäste aus Gesundheitswesen, Politik und Verbänden im Garten der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg in Stuttgart. Im Mittelpunkt standen Fragen der Versorgung, der Zusammenarbeit zwischen Selbstverwaltung und Politik – und die Rolle eigenverantwortlich handelnder Gesundheitsberufe in einem zunehmend herausfordernden System.

Die Veranstaltung bot Vertreterinnen und Vertretern der ärztlichen, zahnärztlichen und psychotherapeutischen Körperschaften die Gelegenheit zum direkten Austausch mit politischen Entscheidungsträger*innen. Diskutiert wurden zentrale Themen der ambulanten Versorgung – von der Fachkräftesicherung über Finanzierungsfragen bis hin zur Zukunft des freiberuflichen Arbeitens im Gesundheitswesen.

„Ärztliche Selbstverwaltung, ärztliche Eigenverantwortung – eine hervorragende Idee.“ Mit diesem pointierten Satz begrüßte Dr. Doris Reinhardt, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, die Gäste. Ihre Rede war kein Selbstlob, sondern ein Plädoyer für Vertrauen und Verantwortung: Die ambulante Versorgung sei zu komplex, um sie zentralistisch zu steuern – und zu sensibel, um sie allein dem Markt zu überlassen. „Wir wissen, wie Versorgung geht“, betonte sie.

Auch Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha, der an diesem Abend wohl zum letzten Mal in seiner politischen Funktion an einem Sommerempfang teilnahm, sprach der (zahn)ärztlichen Selbstverwaltung seine Anerkennung aus. Es brauche, so Lucha, „die Bündelung der Kräfte“, um die Versorgung zukunftsfest zu gestalten. Wer die Selbstverwaltung schwäche, treibe das System entweder in die Kommerzialisierung oder in die Staatsmedizin – beides seien keine Modelle für Vertrauen.

Gerade in der Zahnmedizin, wo niedergelassene Praxen zunehmend mit bürokratischen Anforderungen, Nachwuchsmangel und hohem Investitionsdruck konfrontiert sind, ist die Selbstverwaltung nicht nur eine Struktur – sondern Ausdruck einer Haltung.

Dass Ärztinnen, Zahnärztinnen und Psychotherapeutinnen gemeinsam auftreten, ist dabei mehr als Symbolik: Es ist Ausdruck einer professionsübergreifenden Verantwortung. Veranstaltungen wie dieser Empfang machen sichtbar, dass diese Verantwortung gelebt wird – jenseits von Gremiensitzungen und Stellungnahmen, mitten im gesellschaftlichen Dialog.

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