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„Zähne zeigen“

für eine präventionsorientierte Patientenversorgung

Kampagne der Zahnärzteschaft mobilisiert Praxen und Patient*innen

Im November des vergangenen Jahres trat das sogenannte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz in Kraft. Ziel war es, die wachsenden Finanzlöcher in der gesetzlichen Krankenversicherung zu stopfen. Dies droht jedoch auf Kosten der Gesundheit der Patient*innen zu gehen: Durch das Gesetz stehen weniger Mittel für zahnärztliche Leistungen zur Verfügung. Besonders betroffen ist die im Juli 2021 nach langjähriger Vorarbeit in die Patientenversorgung eingeführte präventionsorientierte und wissenschaftlich basierte Therapie der Parodontitis.

Volkskrankheit Parodontitis

Bei der Volkskrankheit „Parodontitis“ handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung des Zahnhalteapparates, der die Kieferknochen mit den Zähnen verbindet. Doch die Parodontitis ist nicht nur die Hauptursache für den Verlust von Zähnen bei Erwachsenen. Vielmehr steht sie gemäß internationaler Forschungsergebnisse in Verbindung mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen chronischen Leiden. Allein in Deutschland sind aktuell rund 30 Millionen Patient*innen von dieser Volkskrankheit betroffen.

Der Rotstift von Gesundheitsminister Lauterbach bedroht aber auch auf andere Weise die zahnärztliche Patientenversorgung: Die durch das Gesetz geschaffene Beschränkung der Mittel im Rahmen der wieder eingeführten versorgungsfeindlichen Budgetierung zahnärztlicher Leistungen wird die, aufgrund von zunehmender Inflation und steigender Betriebskosten bereits schwierige Lage vieler Zahnarztpraxen, vor allem auf dem Land, deutlich verschärfen. Drohende Folgen sind zunehmende Praxisschließungen, gleichzeitig werden Neugründungen erschwert.

Dr. Torsten Tomppert, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV BW) und Präsident der Landeszahnärztekammer (LZK BW) Baden-Württemberg): „Wer Vorsorge budgetiert, steigert für viele Patientinnen und Patienten die Gefahr, dass eine Parodontitis erst zu spät erkannt wird, wenn bereits schwerwiegende Schäden aufgetreten sind. Dies ist nicht nur für die Mundgesundheit fatal, sondern bringt negative Konsequenzen für den allgemeinen Gesundheitszustand mit sich“.

Vorsorge sei daher kein Kostenfaktor, sondern eine wichtige Investition in das Wohl der Versicherten.

Mit einem Klick zum Protest

KZV BW und LZK BW rufen deshalb gemeinsam zum Protest auf und machen mit der bundesweiten Kampagne „Zähne zeigen“ in den nächsten Monaten auf diese Problematik aufmerksam.

Flankiert werden diese Maßnahmen zusätzlich von Social-Media-Aktionen auf Twitter, Facebook und Instagram, bei denen unter dem Hashtag zähnezeigen diese Bilder auf die Aktion hinweisen.

Zentrale Anlaufstelle der Kampagne „Zähne zeigen!“ ist dabei die Website
zaehnezeigen.info, auf der sich Patient*innen ebenso wie Praxismitarbeiter*innen über die drohenden Folgen für die Patientenversorgung informieren können. Zudem ruft die Website Patient*innen dazu auf, sich in den nächsten Wochen und Monaten direkt an ihre regionalen Abgeordneten und politischen Entscheidungsträger*innen auf Landes- und Bundesebene zu wenden. Auf diese Weise möchte man darauf hinweisen, dass die Kostendämpfungspolitik der Patientenversorgung schadet und ein Ende finden muss.

Wer in den nächsten Wochen einen Termin in einer Zahnarztpraxis hat, wird viele Poster, Postkarten, Praxisaufsteller und Buttons bemerken, die mit Slogans wie „Diagnose Sparodontose“, „Versorgung örtlich betäubt“ oder „Von dieser Gesundheitspolitik bekommt man Zahnfleischbluten, Herr Lauterbach“ auf die aktuellen Versorgungsprobleme hinweisen. Und wer dann sein Handy zückt und auf einen der zahlreichen QR-Codes klickt, landet direkt auf der Kampagnenwebsite.

Zur Aktion zaehnezeigen.info
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