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58. Bodenseetagung der BZK Tübingen zum Thema „Parodontologie“

Eine Volkskrankheit, die es richtig zu behandeln gilt

Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland 30 Millionen Menschen an einer Parodontalerkrankung leiden, rund 12 Millionen Erwachsene an einer schweren Form, ist das diesjährige Thema der Bodenseetagung brandaktuell. Zusätzliche Brisanz bekommt das Kongressthema durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das Mittel für zahnärztliche Leistungen durch eine Budgetierung begrenzt.

Davon betroffen ist die erst im Juli 2021 in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommene präventionsorientierte Parodontitis-Therapie. Das ist ein Sparkurs auf Kosten der Gesundheit von Patient*innen, denn Parodontitis ist nicht nur die Hauptursache für den Verlust von Zähnen; sie steht auch in Verbindung mit schwerwiegenden chronischen Leiden.
Dr. Dr. Heinrich Schneider, Vorsitzender der gastgebenden Bezirkszahnärztekammer Tübingen rechnet angesichts der Aktualität des Themas „Parodontologie 2.0“ mit einer großen Resonanz auf die am 15. und 16. September in Lindau stattfindende Bodensee-Tagung. Sie zählt zu den ältesten zahnärztlichen Fortbildungskongressen in Deutschland und findet in diesem Jahr ausschließlich in Präsenz statt. Gute Gespräche am Rande der Lindauer Tagung sind daher garantiert.

Professor Dr. Bernd Haller

Prof. Dr. Bernd Haller, wissenschaftlicher Leiter des renommierten Kongresses, stellt in der Einladung fest, dass der Stellenwert der Parodontologie innerhalb der Zahnheilkunde stark gestiegen ist. Das liegt u. a. auch daran, dass auf diesem Gebiet in den letzten Jahren viele wissenschaftliche Erkenntnisse neu dazugekommen sind. Daher auch der Zusatz „2.0 – Update und Perspektiven“. Abgedeckt werden in zehn Vorträgen alle relevanten Themen, vom zeitgemäßen Biofilmmanagement über die Bewertung chirurgischer, regenerativer und adjuvanter Therapiemaßnahmen bis hin zu Aspekten des Zahnersatzes und des Managements von periimplantärem Gewebe.

Lebensstil entscheidet mit

Für die Patientenschaft bedeuten die neue Erkenntnisse, dass immer mehr Betroffene auf den Erhalt der eigenen Zähne hoffen können, auch wenn diese parodontal angeschlagen sind. Prof. Dr. Yvonne Jockel-Schneider, Würzburg, erläutert die Leitlinien für die tägliche Praxis und weist auf die Bedeutung von Faktoren hin, die dem Lebensstil zuzurechnen sind. So können gezielte Ernährungslenkung und der Einsatz von Prä- und Probiotika Entzündungsprozesse im Mund positiv beeinflussen. Wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse, was Zusammenhänge oder gar Wechselbeziehungen von Mund- und Allgemeingesundheit betrifft, zeigt Prof. Dr. Dirk Ziebolz, Leipzig, auf. Sein Fokus richtet sich u. a. auf Diabetes mellitus, rheumatoide Arthritis und kardiovaskuläre Erkrankungen. Wie bei fortgeschrittenen Fällen von Parodontitis mit regenerativen parodontalchirurgischen Maßnahmen klinische Verbesserungen erzielt werden können, zeigt Prof. Dr. Christian Graetz, Kiel, anhand exemplarischer Behandlungsfälle. Weitere Vorträge befassen sich unter anderem mit periimplantären Erkrankungen, der prothetischen Versorgung im parodontal beeinträchtigten Gebiss, dem Stellenwert parodontalchirurgischer Maßnahmen und der Bedeutung adjuvanter Therapiemaßnahmen.

Preise im Blick

Der zur Tradition der Bodenseetagung gehörende besondere Vortrag wird in diesem Jahr von Dr. Stefan Meierhans, Bern, gehalten. Als Konsumentenanwalt überwacht er diejenigen Preise, die nicht im freien Wettbewerb, sondern von marktbeherrschenden Unternehmen oder dem Staat festgelegt wurden. Im Gesundheitswesen gilt seine besondere Aufmerksamkeit neben den Preisen für Arzneimittel auch Arzthonoraren und Pflegeheimtarifen. In seinem Referat wird der Schweizer Preisüberwacher vor allem das Dreiländereck Schweiz, Österreich, Deutschland in den Blick nehmen und die Preisunterschiede in dieser Region sowie ihre Ursachen erläutern.

Programm für das Praxisteam

Parallel zum wissenschaftlichen Fortbildungsprogramm findet die 52. Tagung für das Praxisteam statt. Dr. Jochen Eble, Referent für Zahnmedizinische Mitarbeiter*innen, hat unter dem Rubrum „Nachhaltigkeit“ kompetente Referent*innen gewinnen können, die erläutern, dass Nachhaltigkeit mehr ist als ein ökologisches Handlungsprinzip. Die Vortragenden beleuchten u. a. innovative Aspekte moderner Bleichtherapien, erklären, was man von dem vielfältigen Angebot an Zahnpasten erwarten kann und wie nachhaltige Ernährung aussehen kann. Ein wichtiger Aspekt des Programms zielt darauf ab, ergonomische Aspekte bei der Arbeit zu berücksichtigen, um nachhaltig die eigenen Gesundheit zu erhalten. Neu dabei ist bei der diesjährigen Mitarbeiterinnenfortbildung ein zertifizierter Auffrischungskurs für das Notfallmanagement in der zahnmedizinische Praxis. (dk)

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