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Moderne Zahnmedizin von A bis Z

48. Jahrestagung der südbadischen Zahnärzteschaft in Rust

Von Alterszahnheilkunde bis minimalinvsive Zahnerhaltung reicht das Spektrum der wissenschaftlichen Vorträge, die am 12. und 13. April 2024 das Kernstück der 48. Jahrestagung der Bezirkszahnärztekammer Freiburg bilden. Bereits zum neunten Mal findet der renommierte Kongress im Confertainment-Center am Eingang des Europaparks in Rust statt, wo zeitgleich auch die 34. Fortbildungstagung für Zahnmedizinische Fachangestellte abgehalten wird. Ergänzt wird das Fortbildungsangebot durch das 6. Spezialpodium Oralchirurgie und das 7. Spezialpodium Kieferorthopädie.

Die beiden erfolgreichen Spezialpodien tragen mit zur großen Attraktivität dieser Veranstaltung bei, sodass wie im Vorjahr wieder rund 2.000 Teilnehmende erwartet werden. Ein Pre-Kongress mit 13 praxisrelevanten Themen und mit Seminaren für Studierende und niederlassungswillige junge Zahnmediziner*innen sowie Aktualisierungskurse für das Praxisteam sind der wissenschaftlichen Tagung vorgeschaltet. Der Vorsitzende der Bezirkszahnärztekammer Freiburg, Dr. Norbert Struß, wird bei dieser zahnmedizinischen Fortbildung, die zu den meistbesuchten in Deutschland zählt, Teilnehmende weit über den südbadischen Raum hinaus begrüßen können.

Spezialpodien auch für Generalist*innen
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Elmar Hellwig werden im Hauptprogramm neun namhafte Spezialist*innen aus Deutschland und der Schweiz über minimalinvasive Verfahren in der Zahnerhaltungskunde referieren sowie über neue Verfahren in der Endodontie und Traumatologie. Neuentwicklungen in den Bereichen Kinderzahnheilkunde, Parodontologie, Implantologie, Prothetik und Alterszahnheilkunde werden ebenfalls zur Diskussion gestellt. Die Foren Kieferorthopädie und Oralchirurgie, beide unter der Ägide von Dr. Georg Bach, wurden bereits in den zurückliegenden Jahren sehr gut angenommen, zumal sie sich auch an Generalist*innen richten. In diesem Jahr geht es dort u. a. um obstruktive Schlafapnoe im kieferorthopädischen Kontext und um die klinischen Schnittstellen zwischen Kieferorthopädie und craniomandibulären Dysfunktionen. Im Spezialpodium Oralchirurgie kommen ausschließlich namhafte Referent*innen aus Baden-Württemberg zu Wort, die ihre Forschungsergebnisse vorstellen. Dazu gehören praxistaugliche Konzepte zur Sedierung bei oralchirurgischen Eingriffen und Weichgewebsmanagement in der Implantologie.

Grundlegende Fragen an die Politik
Zum Nachdenken über Deutschland lädt der Festvortrag ein, den Dr. Gregor Gysi MdB halten wird. Der Rechtsanwalt, Politiker und Autor gilt als alternativer Elder Statesman, der in Rust nicht nur die internationalen Beziehungen auf dem Hintergrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine beleuchten wird. Aus seiner Sicht wird er außerdem schildern, wie das Land mit einer zukunftsorientierten Politik den Herausforderungen in einer globalisierten Welt begegnen kann und dabei den sozialen Zusammenhalt bewahren.

Bewährtes neu überdenken
Ein Update Implantologie bietet Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, Münster, der eine strukturierte Risikoanalyse als Grundlage für eine implantatgestützte Therapie vorstellt, die Doppelbehandlungen und Revisionen vermeiden hilft. Um effektive Erstmaßnahmen bei Zahntraumata im bleibenden Gebiss geht es im Referat von Prof. Dr. Matthias Widbiller, Regensburg. Er wird die aktualisierten Leitlinien vorstellen und auf die Pflicht zur korrekten Dokumentation am Unfalltag hinweisen. Was bei der Vollkeramik funktioniert und was nicht, erläutert Dr. Urs Brodbeck, Zürich. Sein Konzept aus der Privatpraxis, das sowohl auf wissenschaftlichen Publikationen als auch auf eigenen Erfahrungen beruht, wird zeigen, dass zahnärztliche Keramiken eine enorme Entwicklung genommen und sich Materialeigenschaften signifikant verbessert haben. In Kombination mit Innovationen in der adhäsiven Klebetechnik sind seiner Ansicht nach neue Möglichkeiten zur Restauration oder zum Ersatz der natürlichen Dentition geschaffen worden.

Mit „Schönheit kommt von innen“ ist der Vortrag von Prof. Dr. Johan Wölber, Dresden, überschrieben. Darin wird er auf zahnschädliche Faktoren in der modernen Ernährung mit viel Zucker, Fleischprodukten und wenig Mikronährstoffen eingehen sowie auf die Auswirkungen von Rauchen, Bewegungsmangel und chronischem Stress auf die parodontale Gesundheit hinweisen. Dass sich die Kinderzahnmedizin in einem Spannungsfeld zwischen Hightech und Pragmatismus befindet, wird Dr. Richard Steffen, Weinfelden CH, aufzeigen. Schwerpunkt seines Vortrags wird die Suche nach individuellen Lösungen für jedes Kind sein, die in Hightech-Lösungen oder in pragmatischen Kompromissen bestehen können, ohne dass die Behandlungsqualität darunter leiden darf.

Zukunft im Blick
Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm, wird zum Thema Adhäsion sprechen und erörtern, was von den zahlreichen Vorschlägen zur Optimierung der Dentinhaftung zu halten ist. Zur Diskussion stehen aktive Applikation, Double-Layer-Technik, Anwendung von CHX als Kollagenase-Inhibitor oder Immediate Dentin Sealing bei indirekten Restaurationen. Der Vortrag will Orientierung geben für „erfolgreiches Kleben in der Praxis“. Prof. Dr. Diana Wolff, Heidelberg denkt über Kompositrestaurationen neu nach und fordert dazu auf, Leitsätze im Licht neuartiger Techniken und Behandlungsergebnisse zu überdenken. Auch Prof. Dr. Till Dammaschke, Münster, möchte das Auditorium darin bestärken, landläufige Lehrmeinungen neu zu bewerten. In seinem Vortrag geht es um Prävention und Therapie von Pulpitiden. So zeigen beispielsweise aktuelle Studien, dass bei irreversibler Pulpitis eine partielle oder vollständige Pulpotomie als valide Behandlungsoption angesehen werden kann und als mögliche Alternative zur Vitalexstirpation in Frage kommt. Der abschließende Vortrag zur Alterszahnmedizin von Prof. Dr. Daniel R. Reißmann, Leipzig wird einen Überblick über die aktuellen und zukünftigen Veränderungen im Versorgungsbedarf bei älteren Patient*innen geben. Dazu werden individuelle Therapieoptionen dargestellt, die sich am zahnmedizinischen Behandlungsbedarf orientieren, aber auch der patientenbezogenen funktionellen Beeinträchtigung, der Belastbarkeit und der gesundheitlichen Prognose gerecht werden.

Gemeinsam zur Fortbildung
Abgestimmt auf die Themen des Hauptpodiums sind auch die Inhalte der 34. Mitarbeiter*innenfortbildung, in der Alterszahnmedizin und Kinderzahnheilkunde sowie die effektive Betreuung von Patient*innen nach Zahnunfällen eine Rolle spielen. Der Besuch der Dentalausstellung, an der rund 70 Firmen teilnehmen, sorgt ebenfalls dafür, dass alle Kongressteilnehmer*innen wertvolle Anregungen für die Praxis mit nach Hause nehmen. Damit auch der kollegiale Austausch nicht zu kurz kommt, bietet Rust das zwanglose Get-together am Vorabend des Kongressauftakts, den traditionellen Gesellschaftsabend und vielen Möglichkeiten zur Diskussion mit Referent*innen, Kolleg*innen und dem Veranstalter-Team der Bezirkszahnärztekammer Freiburg.

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