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Tag der Zahngesundheit 2024 auf der Landesgartenschau in Wangen/Allgäu

Ein Fest für die Mundgesundheit

Vom 24. bis zum 28. September rückte die Zahngesundheit auf der Landesgartenschau in Wangen in den Mittelpunkt des Geschehens. Der Tag der Zahngesundheit, unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!“, zog mit dem beliebten Pagodenzelt der Zahnärzteschaft Baden-Württemberg zahlreiche Besucher*innen an.

Vier Tage lang standen Information, Aufklärung und Prävention im Mittelpunkt – organisiert vom Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg (IZZ BW) in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit (LAGZ) und der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Ravensburg.

Vorsorge von Anfang an
Der diesjährige Tag der Zahngesundheit stand unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!“ und rückte die Zahngesundheit während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren besonders in den Fokus. Tatsächlich ließe sich das Risiko von Zahnproblemen während der Schwangerschaft durch eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche erheblich reduzieren. Dr. Torsten Tomppert, Vorsitzender des Vorstandes der LAGZ, Präsident der Landeszahnärztekammer (LZK) und Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) Baden-Württemberg, betonte während der Eröffnung die besondere Verantwortung der Zahnärzteschaft gegenüber Schwangeren: „Der erhöhte Hormonspiegel während der Schwangerschaft kann die bakterielle Zusammensetzung der Zahnbeläge beeinflussen und die Gefäßdurchlässigkeit erhöhen, was bestehende Entzündungen wie Gingivitis oder Parodontitis verstärken kann.“ In diesem Zusammenhang verwies er auf die 2021 eingeführte Parodontitis-Behandlungsstrecke, die es ermöglicht, gezielt auf diese Herausforderungen einzugehen und die Zahngesundheit von Schwangeren durch frühzeitige Diagnose und effektive Behandlungsmaßnahmen nachhaltig zu verbessern.

Auch die Zahngesundheit von Kindern in den ersten Lebensjahren stellte weiterhin eine Herausforderung dar. Dr. Tomppert betonte, dass insbesondere die frühkindliche Karies derzeit ein großes Problem sei: „Vor der Pandemie teilten sich im Durchschnitt drei Kinder einen kariösen Zahn. Leider haben wir seitdem Rückschläge erlitten – aktuell haben etwa 30 Prozent der Kinder unter drei Jahren Karies.“ Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde in Baden-Württembger vor zwei Jahren ein spezielles Präventionsprogramm für Kinder unter drei Jahren eingeführt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausbildung von Hebammen durch die LAGZ, um werdenden Müttern von Anfang an wertvolle Tipps zur Zahnpflege zu geben.

Gemeinsame Verantwortung
Die Zahngesundheit von Schwangeren und Kindern ist nicht nur eine medizinische Herausforderung, sondern auch eine gesellschaftliche und politische Verantwortung. Prävention und frühzeitige Aufklärung spielen hierbei eine zentrale Rolle, um die Mundgesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass alle Familien Zugang zu den notwendigen Informationen und Vorsorgeuntersuchungen erhalten?

Auf die Frage, wie sie zu dem Vorschlag stehe, das tägliche Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta in Kindergärten, Kitas und Grundschulen verbindlich im Kinderschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg zu verankern, äußerte sich die Schirmherrin der Veranstaltung, Petra Krebs, Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Wangen und gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, grundsätzlich offen für diese Idee. Gleichzeitig sprach sie sich jedoch dafür aus, den Schwerpunkt auf Freiwilligkeit zu legen. „Erzieherinnen und Pädagogen sind bereits mit einer Vielzahl von Aufgaben betraut, und es ist wichtig, dass wir ihnen keine zusätzliche Pflicht auferlegen, die möglicherweise überfordernd wirken könnte,“ erklärte Krebs. Stattdessen plädierte sie für ein unterstützendes Konzept, das auf Aufklärung und freiwilliges Engagement setzt, um langfristig die Zahngesundheit in Kindergärten und Schulen zu fördern.

RAGZ Ravensburg
Auch Wangens Oberbürgermeister Michael Lang zeigte sich begeistert von der Veranstaltung der Zahnärzteschaft und dankte den Organisatoren für ihr Engagement. Er würdigte die Bereitschaft der Zahnärzteschaft, trotz Herausforderungen wie Budgetkürzungen und Fachkräftemangel, eine solche Veranstaltung für die Bevölkerung auf die Beine zu stellen. Dr. Michael Kalb, Vorsitzender der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit in Ravensburg, hob ebenfalls die Bedeutung dieser Aktion hervor und stellte die Programmhighlights während der vier Tage vor.

Die diesjährige Veranstaltung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Ravensburg unter der Leitung von Jane Köhler ausgerichtet, einer von 37 regionalen Arbeitsgemeinschaften, die unter dem Dach der LAGZ stehen.

Das umfangreiche Programm richtete sich an die ganze Familie, insbesondere an Kindergarten- und Schulkinder, die oft klassenweise den Platz besuchten. Diese konnten aus einer Vielzahl an Aktivitäten wählen: Im Plaque-Neon-Tunnel wurden Zahnbeläge sichtbar gemacht und anschließend am Zahnputzbrunnen entfernt. Für Unterhaltung sorgten Zauberer Piccolo und das Maskottchen Zahni, während die Zahnfee auf Stelzen besonders die Kleinsten begeisterte. Kinder konnten Bakterien unter dem Mikroskop entdecken, individuelle Buttons gestalten und lustige Postkarten zu den vier Säulen der Zahn- und Mundgesundheit verschicken. Zudem erhielten sie einen zahnärztlichen Kinderpass und konnten sich auf einem Behandlungsstuhl untersuchen lassen. Als besonderes Highlight erhielten Kinder, die ihren Schnuller abgaben, ein kleines Geschenk – eine motivierende Belohnung, um den Schritt zu einem zahngesünderen Alltag zu unterstützen.

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